Unsere Vielflieger stellen sich vor.
1. Abend.
 
Es ist Montag, der 7.4.2003 und beim Gongschlag 17 Uhr. Alle Jungs sind vollzählig in den Bauräumen erschienen und warten auf mich. Anwesend sind Kevin, Felix, Moritz, Alexander und Dominik. Bereits am Wochenende haben mein Sohn und ich alle notwendigen Utensilien in die Bauräume geschafft um sofort loslegen zu können. Doch wie dies so ist, sind am ersten Bauabend nicht alle notwendigen Zutaten vorhanden. Ein Block liegt parat um die fehlenden Positionen aufzuschreiben.
Die notwendigen Zeichnungen, zum Bau der Modelle, sind verteilt. Die Vorgehensweise wird besprochen. Der Bau beginnt. Heute und morgen wollen wir gemeinsam den ersten Rumpf erstellen. Die Formen sind mit Trennmittel behandelt und poliert. Das Feinschichtharz wird angemischt und mit blauer Farbe eingefärbt. Nach Zugabe vom Thyxotropiermittel und den Baumwollflocken ist das Gemisch bereit um in die Form aufzutragen.

Die Räume sind gut gelüftet. Schutzhandschuhe sind angelegt. Alexander trägt bei der 2. Formhälfte das Feinschichtharz auf. Im Nebenzimmer werden die Rippen mit der CNC-Maschine gefräst. Dominik und Moritz wurden am Notebook unterwiesen. Am ersten Abend sind die Rippen für 2 Modelle gefräst und verputzt. 
2. Abend.  Das Feinschichtharz ist trocken. Eine Kupplungsschicht, bestehend aus Harz und Baumwollflocken, wird dünn aufgetragen. Als erste Lage verwenden wir 105 Gramm Köpergewebe. Das Gewebe wird danach, bündig mit der Form, abgeschnitten. Als 2. Lage laminieren wir 160 Gramm Köpergewebe. Der vorbereitete Motorträger wird eingelegt und bis zum Flügel nochmals mit dem gleichen Gewebe verstärkt. Die Aussparung für das Höhenleitwerk ist offen in der Form. Durch diese Raffinesse ersparen wir uns später das lästige herausfeilen vom GFK.
In die Öffnung vom Höhenleitwerk wir nun ein Formstück aus Styropor eingelegt. Dieses drückt das Gewebe an die Form. Im hinteren Bereich vom Rumpf wird noch eine dünne Leiste aus 1,5mm Balsa eingelegt und überlaminiert mit dünnem Gewebe. Das überstehende Gewebe wird wechselseitig mit 10mm Überstand abgeschnitten. An den Trennkanten wird nochmals eingedicktes Harz aufgetragen. Die Form wird vorsichtig zusammengefügt, mit konischen Stiften arretiert und verschraubt. Stirnseitig wird eine Halogenlampe aufgestellt. Mit einem Spezialwerkzeug wird nun die Stoßkante, im inneren des Rumpfes, gerollt und vorhandene Lufteinschlüsse herausgearbeitet. Unser Werk kann nun aushärten bis morgen. 

Erkenntnis: die Herstellung von einem GFK-Rumpf ist sehr aufwendig. Alle haben die Technik, zur Fertigung von GFK-Teilen gesehen. Jeder hat selbst Hand angelegt. Wir haben für den Rumpf, mit 2 Personen, 3 Stunden benötigt. Da wir nicht alle Bauabende mit der Herstellung von Rümpfen zubringen wollen bringe ich zum nächsten Bauabend die GFK-Rümpfe für alle mit.

3. Abend.  Es ist ruhig in den Bauräumen. Heute haben 3 der Jungen andere Verpflichtungen. Wir entformen den erstellten Rumpf. Das überstehende Gewebe wird abgeschnitten. Die Form wird geöffnet. Voller Spannung betrachten wir das Ergebnis. Ein toller Rumpf, ohne Lufteinschlüsse oder sonstige Mängel. Dominik posiert schon mal mit dem Rumpf und zieht dazu Grimassen. Nun stellt sich nur noch die Frage: wer bekommt das Wunderwerk? Die Entscheidung fällt am Montag. Wir überlegen uns einen kleinen Quiz. Der Gewinner bekommt den Rumpf.
Horst wird uns gelegentlich bei der Bauaktion unterstützen. Mit einem Leistenschneider trifft er die Vorbreitungen zum Bau vom Seitenruder. Aus Kostengründen schneiden wir alle benötigten Leisten von den vorhandenen Balsabretter. Im Nebenzimmer baut er zusammen mit Moritz das Ruder. Dominik heftet gerade die Endleiste gegen den Anschlag, gibt Klebstoff an und steckt die Rippen in die Bauvorrichtung. Die Nasenleiste wird angeklebt und mit Dekorationsstiften fixiert. Ein 40mm breiter Pappelsperrholzstreifen dient als Hauptholm. Dieser wird auf Länge gekürzt und hochkant eingeschoben. Weisleim wird aufgetragen und den Holm in die richtige Lage gebracht. Die Randbögen werden eingepasst, mit Nasen- und Endleiste verklebt und mit Stecknadeln fixiert. 
2. Woche

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